2000-09-13: "Mika der Dominator""
Nach dem Grand Prix von Ungarn in Budapest sind wir nun alle etwas schlauer.
Bei
diesem Rennen und nicht wie Marc Surer sagte in Hockenheim hat David Coulthard
den möglichen Nr. 1 Status im Team McLaren, und damit angesichts der
Konkurrenzfähigkeit Ferraris auch die Chance auf den WM-Titel, an Mika
zurückgegeben. Nicht, weil er durch eine ungünstige Strategie hinter
ihn
zurückgefallen ist, sondern weil er die Welt erkennen ließ, dass
Mika der
souveränere, der schnellere, einfach der bessere Fahrer von beiden ist.
Nichtmal
das für Mikas Verhältnisse misslungene Qualifying konnte ihn davon
abhalten,
diesen Grand Prix auf eine für Ferrari und Coulthard schon fast demütigende
Weise zu dominieren.
Das zusätzliche Selbstvertrauen, welches er durch diese Demonstration der
Perfektion errungen hat, macht ihn zum WM-Top-Favoriten und alle anderen zu
wahrscheinlich wieder mal aussichtslosen Verfolgern.
Hinter den ersten Vier gab es dann einige Überraschungen. BMW.Williams,
die in
den letzten beiden Rennen der Konkurrenz hinterherfuhren und nur durch Glück
und
den starken Jenson Button zu Punkten kommen konnten, waren auf einmal wieder
die
Nr. 3. Ralf Schumacher zeigte seine alte Stärke und auch Jenson wäre
ohne die
technischen Probleme in den letzten Runden immerhin auf dem 3. Platz der "2.
Liga" ins Ziel gekommen.
Jordan wird froh sein, endlich mal wieder beide Autos ins Ziel gebracht zu
haben, der eine Punkt für das Team könnte am Ende gegen BAR oder Benetton
im
Konstrukteurs-Pokal sogar noch ganz wichtig werden. Auch die unterschiedlichen
Strategien, Frentzen mit zwei und den weiter hinten gestarteten Trulli mit nur
einem Stop fahren zu lassen, war wohl richtig. So konnte Trulli wenigstens noch
7. werden, was sonst nicht möglich gewesen wäre, da das Überholen
auf dieser
Strecke unmöglich ist. Fragt mal DC.
Benetton war auch recht konkurrenzfähig, aber der einzige Fahrer, der das
in
dieser Saison in Punkte umsetzen könnte, ist mal wieder unverschuldet
ausgeschieden und ist jetzt schon seit 4 Rennen ohne Punkte. Die 2. Saisonhälfte
läuft bislang an Fisichella etwas vorbei, was angesichts der tollen Ergebnisse
aus den ersten Rennen sehr schade ist. Zumal jetzt auch sein 5. Platz in der
Fahrer WM durch Ralf Schumacher in Gefahr gerät. In ernste Gefahr. Immerhin
hat
endlich auch Flavio Briatore erkannt, dass er Fisichella behalten muss, wenn
er
Erfolg haben will und hat den Vertrag mit dem Italiener um zunächst mal
1 Jahr
verlängert.
Ein schwarzes Wochenende erlebte BAR. Nach zuletzt einigen guten Vorstellungen
waren Villeneuve und Zonta in Ungarn nirgendwo. Und um dies zu belegen, sag
ich
nur eins: Beide standen in der Startaufstellung hinter Jean Alesi im Prost!
Das
Rennen lief genauso schlecht. Zonta ruhte sich diesmal ein wenig aus, weil er
wusste, dass es eh nichts zu holen gibt und Villeneuve stand schon nach einer
Runde an der Box, nachdem er Vorfahrtstreitigkeiten mit de la Rosa auf die
temperamentvollere Art beigelegt hatte. Obwohl Zonta im Qualifying immer wieder
sehr nah an Villeneuve dran ist, zeichnet sich ab, dass er seinen Platz bei
BAR
an Olivier Panis verlieren wird, der dies Jahr bekanntlich eine Rennpause
einlegen musste, weil ihn niemand mehr wollte.
Jaguar und Sauber, die wahrscheinlich Salo doch für ein weiteres Jahr halten
können, fuhren unspektakulär ihre Runden im Mittelfeld und mit jeweils
einem
Fahrer unter die ersten 10. Noch enttäuschender lief es für Arrows,
die mit der
Strecke nur unwesentlich besser zurecht kamen als die BAR.
Die beiden Prost-Piloten waren, als in der 23. Runde noch 20-22 Autos den Kurs
umrundeten, schon ausgestiegen und hatten ihre Autos dort abgestellt, wo man
in
dieser Saison auch tatsächlich steht: Abseits der Strecke. Probleme mit
der FIA
könnte hingegen Minardi bekommen. Während bei den letzten 11 GP nichtmal
ein
zweites Ersatzauto mitgenommen wurde, starteten die Italiener aus Faenza
diesmal, wenn man den Zählungen eines mathematisch nicht unbegabten Schotten
vertrauen darf, gleich mit 4 Autos, die alle desöfteren überholt werden
mussten
und sich dabei nicht gerade kooperativ zeigten. Vielleicht lernen wir die
Zwillingsgeschwister von Marc Gené und Gaston Mazzacane beim nächsten
GP mal
näher kennen. Bis dann.
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