Der charismatische Brasilianer gilt als einer der besten Formel 1-Fahrer aller Zeiten. Die größten Erfolge und alle WM-Titel errang er dabei auf dem weiß-roten McLaren-Honda.
Karriere
Nach einem Durchmarsch durch diverse Nachwuchsklassen des Motorsports, inklusive des Gewinns der englischen Formel 3 Meisterschaft gegen Martin Brundle im Jahre 1983, stieg Senna 1984 bei Toleman in die Formel 1 ein. Im Regen von Monaco machte der Newcomer erstmals auf sich aufmerksam: nur der Abbruch durch Rennleiter Jacky Ickx rettete Alain Prost im überlegenen Auto den Sieg.
Für 1985 wurde Senna von Lotus unter Vertrag genommen. In Estoril - wieder im Regen - gewann er sein erstes Formel-1-Rennen. Es folgten 3 Jahre bei Lotus, in denen er unzählige Kilometer in Führung lag, jedoch wegen mangelnder Standfestigkeit des Autos nur fünf weitere Rennen gewinnen konnte. 1988 ging er als Teamkollege von Prost zu McLaren und holte sich im gleichen Jahr seinen ersten WM-Titel.
Es kam zu einem jahrelangen, erbitterten Zweikampf zwischen den beiden Ausnahmepiloten, aus dem Senna mit drei WM-Titeln als Sieger hervorging. 1994 wechselte er schließlich zu Williams-Renault. Die ersten beiden Rennen der Saison verliefen für Senna nicht erfolgreich.
Sennas Tod und seine Folgen
Das dritte Rennen, der Große Preis von San Marino in Imola am 1. Mai 1994, stand unter keinem guten Stern. Rubens Barrichello hatte zuvor beim Freien Training einen schweren Unfall, bei dem er sich die Nase brach. Beim Abschlusstraining verunglückte dann der Österreicher Roland Ratzenberger tödlich. Dabei löste sich der Frontflügel von Ratzenbergers Simtec-Ford und schob sich unter das Auto. In der schnellen Villeneuvekurve konnte er nicht mehr einlenken und raste mit ca. 300 km/h in eine Betonmauer. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus von Bologna an seinen Genickverletzungen.
Während des Rennstarts kam es zu einem weiteren schweren Unfall, der eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte. Dabei kam der Wagen von Benetton-Pilot J.J. Lehto nicht vom Start weg und Pedro Lamy konnte Lehto nicht mehr ausweichen. Mehrere Zuschauer wurden durch umherfliegende Teile auf der Haupttribüne verletzt.
Das Safety-Car verließ die Strecke nach der 4. Runde, das Rennen war wieder freigegeben.
In der 6. Runde kam Sennas Rennwagen in der Hochgeschwindigkeitskurve "Tamburello" von der Strecke ab und prallte mit ca. 210 km/h auf eine Betonmauer. Eine abgebrochene Fahrwerkstrebe durchschlug dabei das Helmvisier und fügte ihm schwere Kopfverletzungen zu, denen er laut offiziellen Angaben um 18:40 Uhr erlag. Klinisch tot war Senna laut dem Rennarzt Sid Watkins jedoch bereits am Unfallort aufgrund seiner Hirnverletzungen anzusehen.
Da nach italienischem Recht aber bei einem Todesfall während des Rennens der Grand Prix sofort hätte abgebrochen werden müssen, "retteten" sich die Verantwortlichen mit dem Abtransport per Helikopter in die nächste Klinik.
Die genaue Unfallursache ist bis heute (2005) nicht genau geklärt. Die italienische Justiz leitete gegen die Verantwortlichen im Team Williams ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde eine zuvor bereits verwendete Verlängerung der Lenksäule nicht fachgerecht eingeschweißt und war kurz vor dem Aufprall gebrochen. Die Verteidiger von Williams erklärten den Unfall hingegen mit schlechter Aerodynamik, verursacht durch die ausgekühlten Reifen nach der Safety-Car-Phase, und Unebenheiten der Fahrbahn, die das Fahrzeug letztlich unkontrollierbar ausbrechen ließen. Onboard-Aufnahmen des hinter ihm fahrenden Michael Schumacher zeigten anhand des Funkenregens deutlich, dass der Bolide Sennas unverhältnismäßig oft mit dem Chassis aufsetzte, was diese Theorie unterstützte. Selbst ein so genannter schleichender "Plattfuß" wurde erwogen, da Senna im Gegensatz zu seinen Fahrerkollegen den Wrackteilen der zuvor Verunfallten nicht mit der üblichen Sorgfalt ausgewichen war und sich somit womöglich ein scharfes Kohlefaserteil in einen seiner Reifen gebohrt hatte. Außerhalb des Gerichtssaals spekulierten Journalisten, ob Senna kurz ohnmächtig geworden war oder einem Metallteil auf der Fahrbahn ausweichen wollte.
1997 endete das Verfahren mit einem Freispruch, obwohl der vorsitzende Richter die gebrochene Lenksäule als wahrscheinlichste Ursache sah. Eine Revision, die Technikchef Patrick Head und Chefkonstrukteur Adrian Newey selbst angestrengt hatten, räumte Ende 1999 auch eine mögliche Mitschuld des gesamten Teams aus und machte eine Verkettung unglücklicher Umstände für den Unfall verantwortlich. Wegen Formfehler und Ungereimtheiten wird das Verfahren um Sennas Tod seit 2004 erneut aufgerollt.
Den schweren Unfällen der Saison 1994 folgten diverse Änderungen im FIA-Reglement, mit denen man die Sicherheit der Fahrer verbessern wollte. Um die Höchstgeschwindigkeit zu verringern, wurde der Hubraum verkleinert und einige Jahre später bei Trockenreifen 3 bzw. 4 Längsrillen vorgeschrieben. Die Fahrerzellen (Monocoque) mussten extrem verstärkt und verändert werden, damit sie größere Energien absorbieren können. Zusätzlich wurden Sitze und Kopfstabilisierung überarbeitet. Dank diesen Veränderungen sind viele Formel-1-Unfälle der vergangenen Jahre vergleichsweise glimpflich ausgegangen.
teilweise zitiert von Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ayrton_Senna